29. September 2024
Auch 2024 hatte ich vor einen Marathon zu laufen. Aber wo ? Diese Frage war aber schnell beantwortet als mir meine Tochter im Fruhjahr mitteilte, dass sie und ihr Freund sich für den Loch Ness Marathon in Inverness (Schottland) am 29. Sept. angemeldet hatten. Damit war klar: ich komme mit. Die Anmeldung im Internet war schnell erledigt (~93€ inkl. Finisher Shirt).
 
Natürlich war auch klar, dass es keinen Sinn macht, nur für das Marathon - Wochenende nach Schottland (Edinburgh) zu fliegen. Also wurde anschließend an den Marathon noch ein 2 1/2 wöchiger Urlaub auf den Äußeren Hebriden und auf der Isle of Skye geplant. Die Anreise nach Edinburgh erfolgte am Mittwoch vor dem Marathon. Dadurch hatten wir noch Zeit uns Edinburgh anzuschauen. Am Freitag ging es dann mit dem Mietwagen nach Inverness, wo wir ca. 20km außerhalb der Stadt in der Nähe von Beauly unser AirBnB bezogen.
 
Die Abholung der Startunterlagen und ein kurzer Besuch der Marathonmesse im Veranstaltungs - Zelt erfolgte am Samstag. Nach einem Rundgang durch Inverness und der Besichtigung des Zielbereichs mit dem großen Loch Ness Monster aus Plastik, ging es wieder zurück in unsere Unterkunft.
Der Loch Ness Marathon ist ein Punkt zu Punkt Marathon mit dem Start in den Highlands und dem Ziel in Inverness (Bught Park). Der Transport zum Startbereich erfolgt mit vom Veranstalter organisierten Bussen von verschiedenen Orten (Inverness, nördlich des Loch Ness: Drumnadrochit, Fort Augustus, südlich des Loch Ness: weitere 6 Orte). Weitere Details, wie z.B. auch die Abfahrtszeiten der Busse, finden sich im Race Guide, der vorab veröffentlicht und per Link zugänglich gemacht wurde. Eine Anreise mit dem Auto zum Startbereich, der südlich des Loch Ness zwischen Fort Augustus und Foyers auf der B862 liegt, ist nicht möglich. 
 
Auf den ersten Blick schien die Möglichkeit, die Busse von Drumnadrochit zum Startbereich zu nehmen, die beste Option zu sein. Die Fahrzeit von unserer Unterkunft wären nur 18 Minuten und die Abfahrtszeit der Busse wäre um 8:15 Uhr. Doch leider kam diese Option für uns nicht in Frage, da vom Ziel in Inverness kein Transport zurück nach Drumnadrochit (und den anderen Bus - Abfahrts Punkten) angeboten wurde. Und ein kurzer Blick in die Fahrpläne ergab auch, dass die öffentlichen Busse nicht am Sonntag fahren. Der Hinweis im Race Guide, wenn möglich Public Transport zu benutzen, erscheint daher etwas unrealistisch.
Also gab es für uns nur die Möglichkeit, mit dem Auto nach Inverness zu fahren und dort die Busse zum Startbereich zu benutzen. Die Abfahrtszeit der Busse von Inverness war mit 7:30 bis 7:50 angegeben. Mit Berücksichtigung der Fahrzeit nach Inverness (25min) und um eine gewisse Sicherheit zu haben bedeutete das, spätestens um 6:15 von unserer Unterkunft abzufahren.
 
 
So wurde das auch umgesetzt. In Inverness angekommen gab es aber das fast schon erwartete Problem: keine freien Parkplätze. Im Race Guide waren zwar einige Parkplätze und Parkhäuser angegegeben, aber entweder waren diese bereits besetzt (z.T. durch Camper) oder sie lagen weiter in der Innenstadt. Eine Suche in der Nähe des Abfahrtbereiches der Busse (Bught Park bzw. Torvean Car Parks) in einem Wohngebiet war dann aber erfolgreich.

Die Fahrzeit der Busse von Inverness zum Startbereich in den Highlands betrug etwa 70 Minuten. D.h. nach der Ankunft hatten wir noch ca. 1Std. Zeit bis zum Start des Marathons um 10 Uhr. Diese Zeit verging aber schnell durch Tätigkeiten wie Abgabe der Kleidungsbeutel, Fotos machen, Beobachten der Dudelsackkapelle, Suchen eines "Toiletten - Plätzchen" (da zu wenig Dixie Toiletten zur Verfügung standen) usw. Insgesamt herrschte eine sehr entspannte Atmosphäre. Sogar der spätere Sieger mit der Startnummer 1 war in der Menge der Läufer zu sehen.


 

 
Mit der inoffiziellen schottischen Nationalhymne ("Caledonia" - Original von Dougie MacLean) wurde dann die Menge der Läufer pünktlich um 10 Uhr auf die 42km lange Strecke zurück nach Inverness geschickt. Das Streckenprofil versprach direkt nach dem Start gemütliche 16km bergab, danach 13km flache Strecke und bei etwa km 28 das sogenannte "Dores Hill Monster", ein etwa 3km langer Anstieg kurz nach dem kleinen Ort Dores, bevor es dann bergab und anschließend auf den letzten 5km weitgehend flach zurück nach Inverness geht. So sah es auf dem Papier aus aber insgesamt blieben die vielen Anstiege (z.B. bereits bei km 8 oder das "Dores Hill Monster" bei km 28) mehr in Erinnerung als die Bergab - Strecken. Insgesamt war es ein schöner Marathon und es hat viel Spaß gemacht. Meine Zeit im Ziel war schlechter als geplant aber das Training war aus verschiedenen Gründen auch nicht optimal. Hier der Link auf die Webseite des Loch Ness Marathons. 
 
 Kurz vor dem Ziel das Loch Ness Monster (... aus Plastik, für alle, die es unterwegs nicht gesehen haben ... ):
 
 
 
Und hier das (wie ich finde) schöne Finisher - Shirt mit der Medaille:
Zusammengefasst:
Gut:
• entspannte angenehme Atmosphäre bei der Abholung der Startunterlagen, beim Transport zum Start und im Start- und Zielbereich
• ausreichend Verpflegungsstationen auf der Strecke (mit Wasser und Gel)
• schönes Finisher Shirt in guter Qualität
• Eventzelt mit Live Musik im Zielbereich
 
Nicht so gut:
• Marathonmesse sehr klein (einige wenige Stände im Veranstaltungszelt)
• wenig Parkplätze im Abfahrtsbereich der Busse (keine Hinweise/Schilder auf Ausweichparkplätze)
• kein Transport vom Ziel des Marathons in Inverness zurück zu den außerhalb gelegenen Abfahrtsorten der Busse zum Startbereich (der öffentliche Nahverkehr fährt nicht am Sonntag)
• zu wenig Toiletten im Startbereich (auch wegen Platzproblemen)
• Wasser unterwegs wurde in 0,33l Plastik Flaschen ausgeteilt aber es gab viel zu wenig Mülleimer an den Verpflegungsstationen (d.h. sehr viel Plastikmüll am Boden) 
• keine isotonischen Getränke auf den letzten Kilometern
 
Weiterhin:
• das im Ziel ausgehändigte Goodie Bag enthielt 2 Dosen mit Suppen des Hauptsponsors und ein Energy Gel des Sponsors High5, weiterhin war ein Gutschein für eine Suppe im Veranstaltungs - Zelt enthalten
• die im Raceguide auf einer Karte erwähnten Shuttle Busse zum 10Km Start gab es nicht, d.h. Läufer/Läuferinnen die sich auf diese Info verlassen hatten, mussten zu Fuß etwa 1 Stunde zum Start des 10km Laufes gehen
• auffällig war, dass auf der Starterliste für den Marathons etwa 5300 Läufer/Läuferinnen aufgeführt waren, auf der Ergebnisliste aber nur etwa 3730 Namen standen
 
Benutzter Laufschuh: Saucony Kinvara 14